Durchzogene Zwischenbilanz nach dem ersten Saisondrittel: Der Saisonverlauf der Nesslau Sharks

30.10.22 | Damen NLB

Die Nesslau Sharks NLB-Damen befinden sich gerade in den spielfreien Wochen, der Meisterschaftsbetrieb pausiert aufgrund der Männer Heim-WM, welche in Zürich und Winterthur ausgetragen wird. Eine willkommene Gelegenheit um in intensiven Trainings akribisch zu arbeiten, sich zu verbessern und den Fokus auf den bevorstehenden Meisterschaftsabschnitt zu richten. Dieser wird am 19. November mit einem Heimspiel (erwarteter Pflichtsieg) wieder aufgenommen. Ein Drittel der laufenden Saison sind bisher gespielt. Was lief gut, was eher nicht so? Was waren die Highlights der bisherigen Spielzeit? Wir ziehen ein Zwischenfazit für die Nesslau Sharks NLB-Damen.

Der Saisonverlauf

Vor der Saison 2022/23 gaben die Nesslau Sharks ein klares Ziel aus: Die Toggenburger Werkstruppe ums Headcoach-Duo Bischof/Zimmermann will nach 18 Spieltagen unter den ersten acht sein, in der Liga eine tragende Rolle spielen, um im kommenden Frühjahr erneut in den Playoffs anzutreten. Der Start in die dritte NLB-Saison verlief für die Nesslauerinnen ehrlicherweise nicht wie gewünscht. Die Sharks verzeichneten nach drei Niederlagen in Serie einen veritablen Fehlstart. Die ersten Spiele konnten, trotz guter Leistungen und teils fehlendes Wettkampfglück, nicht gewonnen werden. Nach sechs Spielen resultieren zwei Siege (einer nach Penaltyschiessen) und vier Niederlagen (eine nach Verlängerung). Mit dieser durchzogenen Bilanz weisen die Sharks nur 6 Punkte auf. Zugegebenermassen ist die Tabelle nach (erst) einem Drittel der gespielten Meisterschaftsspiele bei weitem noch nicht ausschlagekräftig, trotzdem zeichnet sich bereits zu diesem Zeitpunkt ab, wo die Reise für einige NLB-Teams hinführen könnte. An der Spitze, nicht überraschend, die Freiburgerinnen mit 15 Punkten aus 6 Spielen Aergera Giffers. Das Mittelfeld dicht aneinander gefolgt, trennen die Teams teils nur mit einem Punkt unterschied. Das Schlusslicht, ebenfalls nicht überraschend, die Teams UC Yverdon und Visper Lions. Das Überraschungs-Team der Liga dürften die Stiere aus Uri sein. Letzte Saison jeweils konstant im Tabellenkeller, grüssen die Urnerinnen zurzeit vom 4. Tabellenplatz. Der NLA-Absteiger und eigentlich Aufstiegsfavorit die Löwinnen aus Frauenfeld bekunden auch in der NLB ihre Mühe, diese sind auf dem 8. Rang anzutreffen. Ausgerechnet gegen die Sharks gelang den Red Lions der bis anhin einzige Saisonsieg, anzumerken das ärgerliche Game-Winning-Goal fiel in der 59. Spielminute. Um aber bei den Nesslau Sharks zu bleiben, die «Bianconeri» haben trotz ansehnlichen Leistungen einen suboptimalen Start in ihre dritte NLB-Saison erwischt, können aber zufrieden sein mit ihren kämpferischen Teamleistungen. Nach der Nati-Pause dürfte noch einiges aus dem Lager der Nesslau Sharks kommen für den nächsten Meisterschaftsabschnitt, da das Potenzial bei den Sharks bei weitem nicht ausgeschöpft ist. Die Nesslauer-Unihockeybande befindet sich aufgrund einer deutlichen Niederlage nach schwacher Vorstellung gegen Unihockey Basel Regio und zwei, wenn nicht sogar drei unnötigen Niederlagen gegen UH Appenzell, Red Lions Frauenfeld und Chilis Rümlang-Regensdorf, auf dem 7. Tabellenrang. Die Sharks sind auf Punkte angewiesen um den Anschluss ins Tabellenmittelfeld nicht zu verpassen. Im Schnitt holen die schwarz-weissen nur gerade einen Punkt pro Spiel. Der Abstand zu den hinteren Teams ist aktuell zu wenig gross um beruhigt nach hinten blicken zu können. Zurzeit gelingt die Balance zwischen Offensive und Defensive noch nicht wie gewünscht, die Sharks erzielen im Schnitt pro Spiel 3.3 Tore und bekommen 4.6 Gegentore. An diesem Ungleichgewicht wird akribisch gearbeitet. Die Liga ist wie nicht anders zu erwarten war, extrem ausgeglichen. Jedes Team kann jedes bezwingen, daher wird es bis am Ende der Regular Season ein spannendes und umkämpftes Rennen um die begehrten Playoff-Plätze geben. Die Sharks wissen was zu tun ist, der Team-Vibe ist trotz allem gut und in der momentanen Situation gibt es keine Gründe Unruhe zu verbreiten. Die ambitionierten Unihockeyanerinnen blicken zuversichtlich, gelassen und voller Selbstvertrauen dem kommenden Meisterschaftsabschnitt entgegen. Denn sie sind gewillt den Saisonstart mit einer deutlichen Reaktion zu korrigieren. Gelegenheit dazu haben die Sharks am Samstagabend 19. November im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten die Visper Lions. Bevor es Tags darauf zum Leader nach Giffers geht.

Topspiel: 6:5 n.P. gegen Lejon Zäziwil

Der Auswärtssieg im Emmental anfangs Oktober war ein kleiner Befreiungsschlag, es war der erste Saisonsieg den die Sharks feiern konnten. Nach mehreren Rückständen fanden die Sharks immer wieder ein Comeback, starteten ein Offensivfeuerwerk und gingen zwischenzeitlich sogar in Führung.   Mit einer vorbildlich, kämpferischen Teamleistung konnten die Haie schlussendlich im Penaltyschiessen verdient den Sieg einfahren. Höchste Zeit nach drei Niederlagen in Serie. Der erste Sieg in weiss war nun also Tatsache.

Top Fakt: Ungenügende Offensive / brillierendes Boxplay

Aktuell sind die Offensivbemühungen bei den Sharks noch Ungenügend, die offensive Ausbeute der Toggenburgerinnen ist mit 20 Toren aus 6 Spielen nicht zufrieden stellend, im Schnitt erzielen die Haie bloss 3.3 Tore. Trotz vielen Abschlüssen sind die Angriffsversuche meistens zu wenig zwingend, den Angreifern mangelte es an Durchsetzungsvermögen und Präzision im Abschluss, zusammengefasst an der Effizienz. Aber kein Grund zur Unruhe die Sharks verfügen überaus Potenzial und Wissen an welchen Defiziten es zu arbeiten gilt, in Trainings wird im Kollektiv fleissig an den Abschlüssen gefeilt. Jede Spielerin ist in der Verantwortung und kann in ihrer Rolle, dem Team helfen erfolgreich zu sein. In den Special-Games brillieren die Sharks in dieser Saison, das Boxplay Bollwerk funktioniert einwandfrei, die Sharks überstehen über 90 Prozent aller Penalty-Killing-Situationen schadlos. Im Powerplay ist die Torausbeute deutlich tiefer, aus sechs Überzahlspielen resultieren zwei Treffer, welche an einem Spiel durch die Doppel-Torschützin unseren Capitano erzielt wurden.

Überraschung: Verteidigerpaare solid und offensivstark

Defensiv verzeichnen die Sharks bis anhin eine solide Verteidigungsarbeit, zwar scheint das Defensivsystem noch nicht richtig zu greifen. Dank starken Goalkeepers und souveränen Defensivverhalten werden zig Schüsse durch Blocks und Zweikampfverhalten verhindert. Aber dennoch fallen die Bälle regelmässig (zu oft) rein. Im Schnitt kassieren die Sharks 4.6 Gegentreffer pro Spiel, einen Wert der über dem Durchschnitt liegt. Die Konkurrenz welche in Griffweite sind, weisen hingegen einen deutlich tieferen/besseren Schnitt von 3.8 Gegentore pro Spiel auf. Die Defensive erweist sich trotz allem als zuverlässig, ausser in zwei Spielen konnten die Verteidigungspaare ihren Job nicht wie gewünscht ausüben. Erfreulich gilt es zu erwähnen, die Sharks-Backs bringen sich oft in die Offensive ein, daraus resultieren bereits 12 Skorerpunkte welche durch Defender gebucht wurden.

Schlüsselspielerin: Karin Scherrer #21

Die Nummer 21 führt aktuell nach sechs Spieltagen die interne Topskorerliste der Sharks an. Die spielstarke, wirblige Offensivkraft verbucht bereits nach sechs Spielrunden acht Skorerpunkte (3 Tore und 5 Assists) auf ihr Konto, das ist im Schnitt mehr als einen Skorerpunkt pro Spiel. In der Ligatopskorerliste befindet sich die Nesslauerin auf Rang 12. Die Unihockeybegeisterte und ambitionierte Teamleaderin wird also wohl einen gehörigen Teil dazu beitragen, dass die Nesslau Sharks weiterhin vom Erreichen des Saisonziels träumen können. An den Playoffs teilnehmen zu können, stachelt die 27-Jährige zu Höchstform an. Im Frühling wurde ihr dieses Playoff Unterfangen wegen einer Verletzung nach einem unnötigen Zweikampf, leider verwehrt. Diese Saison soll es anders kommen.