Fatale Minuten im Mitteldrittel kostet Nesslau Sharks den Sieg
Am vergangenen Sonntag fand das mit Spannung erwartete Nachbarkantonsduell gegen die Red Lions Frauenfeld statt. Ein Gegner, der den Nesslauerinnen auf Augenhöhe erscheint und durchaus Punkte erwartet werden durften. Das Aufeinandertreffen war gefüllt mit intensiven Zweikämpfen, leidenschaftlichem Einsatz und einer Atmosphäre in der heimischen «Büelen», die zum Mitfiebern einlud. Von Beginn an war klar, dass beide Teams eine starke Leistung abrufen und die begehrten Punkte «eintüten» wollten.
Der Start in die Sonntagspartie vor heimischem Publikum glückte den Einheimischen, trotz ausgeglichenem Spielanteil gelang es den Sharks; gefährliche Torchancen zu kreieren. Die Nesslauerinnen begannen engagiert und setzten die Gegner aus der Thurgauer-Kantonshauptstadt stark unter Druck. Es dauerte nicht lange, bis die Einheimischen die ersten Chancen kreierten, doch die gegnerische Torfrau zeigte sich reaktionsschnell und Formstark. Dann brach die frühe 4. Spielminute an und der flinken Sharks-Stürmerin Tamara Grob gelang es – nach einem groben Schnitzer in der Lions-Defensive – den Ball ins Tor und somit die Sharks in Führung zu schiessen. Die Freude war gross und das Spiel somit richtig lanciert. Das Spielgeschehen gestaltete sich im Startdrittel äusserst ausgeglichen und es wurde um jeden Zentimeter Spielfeld gekämpft. Die Sharks bekundeten teilweise Mühe in ihrem Aufbauspiel und die wenigen Torchancen konnten vorerst nicht verwertet werden. Im ersten Drittel hielt der faire, aber hart umkämpfte Spielverlauf an. Beide Teams hatten ihre Chancen, jedoch sorgten individuelle Fehler in der Defensive dafür, dass die Hausherrinnen die Kontrolle nicht vollständig übernahmen. Zum Start ins Mitteldrittel wurden die Sharks dann mit einer Überzahl-Situation belohnt, da die Gäste es nicht zeitgerecht nach der Pause aufs Spielfeld schafften. Das Powerplay konnte aus Nesslauer Sicht nicht genutzt werden, im Gegenteil das aufsässige Boxplay der Gäste bereitete den Sharks enorm Mühe. Kaum waren die Gäste wieder «komplett» markierten diese einen Lattentreffer ans Nesslauer-Gehäuse und nur Sekunden später, war dann die löchrige weisse Kugel im Nesslauer-Tor zum verdienten Ausgleich Tatsache. In der 23. Minute gelang den Lions schliesslich das erste Tor, nachdem die Zuordnung in der Verteidigung nicht konsequent genug beachtet wurde. Nach einer Unachtsamkeit im Nesslauer-Defensivverhalten bekunden die Frauenfelderinnen keine Mühe den Ausgleich zu erzielen, der starke Rückhalt – Joy Schöni im Nesslauer Tor – war machtlos. Danach fanden die Einheimischen den Tritt im zweiten Drittel nicht wieder, immer wieder blieben die bemühten Sharks in der Vorwärtsbewegung stecken, weil die Pässe nicht ankamen oder der Gegner gut in der Mittelzone stand. Den aufsässigen Löwinnen gelang es nach dem Ausgleichstreffer das Spieldiktat zu übernehmen. Als dann die Löwinnen kurz vor der Pausen-Sirene den Ball in der Nesslauer-Vorwärtsbewegung erobern und alleine aufs Tor ziehen konnte, blieb den Sharks erneut nur das Nachsehen. Die Gäste gingen folglich 2:1 in Führung und die Verunsicherung der Nesslau Sharks war nun spürbar, nach einem Stockschlag sahen sich die Toggenburgerinnen mit einer Unterzahlsituation kurz vor Pausenpfiff konfrontiert – die Möglichkeit für die Gäste die Nesslauer-Torhypothek zu erhöhen blieb jedoch ungenutzt. Das letzte Drittel begann, wie es aufgehört hatte, mit viel Ballbesitz der Gäste, diese markierten erneut einen Alu-Treffer; diesmal landete der Ball am Pfosten. Kurz darauf mussten die Nesslauerinnen die kommenden 2-Minuten zu viert bestreiten, das Boxplay bewährte sich und nun schalteten die Einheimischen einen Gang höher, um den Ausgleich zu erzwingen. Die letzten Minuten des Spiels waren angespannt und dramatisch. Beide Teams wollten den Sieg, doch immer wieder sorgten kleinste Ungenauigkeiten und individuelle Fehler für Unterbrechungen und Chancen, die von den Sharks nicht genutzt wurden. Die Nesslauerinnen versuchten es in den Schlussminuten ohne Goalkeeper dafür mit 6 Feldspielerinnen, doch der Ausgleiche wollte nicht fallen. Die Enttäuschung war den Sharks ins Gesicht geschrieben, trotz gutem Einsatz verloren die Nesslauerinnen eine umkämpfte Partie mit 1:2. Ein gebrauchter Abend für die Nesslau Sharks und die zweite Niederlage im dritten Spiel. Ein ausgeglichenes Spiel, das aufgrund von individuellen Fehlern verloren ging. Die positive Entwicklung im Nesslauer-Spiel lässt jedoch auf Hoffnung für die kommenden Begegnungen schliessen. Zukünftig müssen die Sharks sich wieder auf eine solide Defensivstrategie konzentrieren, um die individuellen Fehler zu minimieren, die den Toggenburgerinnen in diesem Spiel letztendlich den Sieg kostete. Aber auch in der Offensive zeigen sich die Sharks aktuell noch zu harmlos, aus den letzten zwei Spielen resultieren nur gerade 2 Tore. Der Teamgeist bleibt jedoch ungebrochen, und die Sharks blicken optimistisch auf das nächste Spiel, wo sie alles daransetzen werden, die Punkte zu holen.
Abhaken und weiter geht es kommendes Wochenende mit einer Auswärtsdoppelrunde, dort dürfte von den Sharks eine deutliche Reaktion zu erwarten sein. Trotz der angestrebten Wiedergutmachung wird es keine einfache Runde für die Toggenburgerinnen, am Samstag gastieren die Sharks beim Aufsteiger in Bremgarten – welche die NLB-Tabelle aktuell als Leader anführt, und am Sonntag sind unsere Haie beim NLA-Absteiger und drittplatzierten Aergera Giffers in Freiburg zu Gast. Wir dürfen gespannt sein wie sich das Team präsentiert und wünschen den Nesslau Sharks viel Erfolg bei der bevorstehen Punktejagt. Let`s go SHARKS!
Samstag 05. Oktober 2024, 16:00 Uhr, Sporthalle Isenlauf Bremgarten AG
UHC Bremgarten – Nesslau Sharks
Sonntag 06. Oktober 2024, 17:00 Uhr, Sporthalle Tentlingen Giffers FR
Aergera Giffers – Nesslau Sharks
Nesslau Sharks – Red Lions Frauenfeld 1:2 (1:1, 0:1, 0:0)
Sporthalle Büelen, Nesslau. 70 Zuschauer, SR Bösch/Meier.
Tore: 4. T. Grob 1:0. 23. S. Häberlin 1:1. 38. L. Müggler 1:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Nesslau Sharks. 1mal 2 Minuten gegen Red Lions Frauenfeld.
Bestplayer Nesslau Sharks: Verca Loudovà