Mit dem Rücken zur Wand – 0:2 in der Playoff-Serie gegen Appenzell

01.02.22 | Damen NLB

Nach dem ersten Playoff-Wochenende liegen die Sharks gegen den UH Appenzell mit 0:2 im Rückstand. In beiden hart umkämpften Partien gingen die Appenzellerinnen als Siegerinnen vom Feld. Gestern Sonntag ging es sogar in die Verlängerung.

Das erste Mal in der Vereinsgeschichte steht ein Team der Sharks in den Playoffs der NLB. Nur schon deshalb sind diese Spiele ein Highlight für den ganzen Verein. Zudem wurden die Damen der Sharks vom zweitplatzierten UH Appenzell als Playoff-Gegner ausgewählt. In den beiden Nationalligen dürfen jeweils die vier ersten der Qualifikation ihren Playoff Gegner auswählen. Appenzell hat sich für die kurze Reisedistanz entschieden, dafür aber für das sportlich schwierigere Los. In der Qualifikation gewannen beide Teams je ein Spiel. Unter diesen Umständen kann eine spannende Best-of-five Serie erwartet werden.

Am Samstag ging es los mit dem ersten Spiel der Serie in Appenzell. Vor gut gefüllten Rängen erwischte Appenzell den deutlich besseren Start. Nesslau war noch nicht im Playoff-Modus und musste zwei schnelle Gegentore hinnehmen in den ersten fünf Minuten. Danach konnte sich die Sharks-Abwehr etwas fangen und den aufsässigen Appenzellerinnen mehr Gegenwehr bieten. Dennoch blieb der Spielverlauf einseitig, das Heimteam hatte klar mehr Ballbesitz und konnte immer wieder längere Druckphasen aufbauen.
Da dem dritten Block der Sharks durch einen verwerteten Abpraller in der 14. Minute der Anschlusstreffer gelang, ging es mit einem schmeichelhaften 2:1 Rückstand für die Sharks in die erste Pause.

Der Spielverlauf änderte sich auch im zweiten Drittel nicht wirklich. Die Sharks hatten Mühe, den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten und waren immer wieder mit Defensivarbeit beschäftigen. Die Folge davon waren das 3:1 und das 4:1 für Appenzell. Die Chance, dieses erste Playoff-Spiel wieder spannend zu machen, bekamen die Toggenburgerinnen durch mehrere Strafen gegen das Heimteam. Das zweite Powerplay konnte Bettina Pfiffner mit einen direkt verwandelten Freistoss zum 4:2 ausnutzen. Vier Minuten vor Schluss bekamen die Sharks nochmals die Gelegenheit in Überzahl zu spielen. Diese Chance blieb ungenutzt, und kurz darauf traf Appenzell ins leere Tor der Nesslauerinnen zum Endstand von 5:2.
Der Auftakt in die Serie ist den Toggenburgerinnen missglückt. Die Umstellung auf den Playoff-Modus voller Leidenschaft und ein wenig mehr Härte ist ihnen noch wirklich gelungen.

Die Chance zur Revanche stand schon am Tag darauf an. In der Büelen vor einem tollem Heimpublikum versuchten die Sharks aus der Niederlage die richtigen Lehren zu lernen.
Der Start verlief ähnlich wie am Samstag, schnell gerieten Sie mit 0:1 in Rückstand, einmal kurz nicht aufgepasst in der Defensive und das rächt sich gegen sehr präsenten Appenzellerinnen sofort. Im weiteren Verlauf der Partie konnte sich Nesslau dann auf die Angriffe der Gäste einstellen und hielt dem Druck gut Stand. Zudem zog Goalie Martina Cerny einen sehr starken Abend ein. Mal für Mal parierte sie die Abschlüsse der Gegnerinnen. Und vorne erspielten sich die Sharks wenige aber gute Chancen, eine davon nützen sie in der 13. Minute zum Ausgleich. Im zweiten Drittel rannte Appenzell weiter an, das Heimteam hatte sich aber zum Ziel gesetzt, mit Playoff-Härte dagegen zu halten. Dies funktionierte und es entwickelte sich ein richtiger Playoff-Fight! Ein wenig zu viel des Guten führte zur ersten Strafe gegen Nesslau. Doch mit Ablauf der Unterzahl konterte Nesslau und ging das erste Mal in der Serie in Führung. Diese hielt bis kurz vor Schluss und in der Büelen hofften schon (fast) alle auf den Ausgleich in der Serie. Doch eine kurze Unachtsamkeit nach einem Freistosspfiff sorgte für den dramatischen Ausgleich zwei Minuten vor Schluss. Frida Svensson ging am weiten Pfosten vergessen und erzielte ihr zweites Tor des Abends.
20 Sekunden vor Schluss vergab Nesslau nach einem schnellen Konter die Chance auf die Entscheidung und so ging es in die Verlängerung. Die defensiven Fighterqualitäten reichten nicht für die Dauer von 10 Minuten, was nötig gewesen wäre, um sich ins Penaltyschiessen zu retten. Appenzell machte den Sack 3 Minuten vor Schluss zu und entschied auch das zweite Playoff Spiel für sich.
Für Nesslau heisst dies, dass sie im nächsten Spiel bereits mit dem Rücken zur Wand stehen, eine Niederlage und die Saison ist beendet.
Es bleibt nun jedoch etwas Zeit, um sich auf dieses kapitale Spiel vorzubereiten, denn das nächste Wochenende ist aufgrund der Natipause spielfrei. Am 9. Februar um 20.00 Uhr wiederum in Appenzell findet die nächste Begegnung statt. Es werden wohl noch mehr Fans aus beiden Lagern vor Ort sein wie bereits in den ersten beiden Spielen, um die Playoff-Stimmung in der Halle so richtig anzuheizen.